Wie Sie die richtige Kissenhöhe wählen: Praxisratgeber (Daune, Faser, anatomisch und mit Kern)
In einem Satz: Die richtige Höhe ist diejenige, die Kopf–Nacken–Wirbelsäule in Ihrer Schlafposition „in einer Linie“ hält – unter Berücksichtigung von Schulterbreite, Matratzenfestigkeit und dem Kissenmaterial.
Goldene Regel: „in Linie“ schlägt „hoch/niedrig“
Ein Kissen passt, wenn der Kopf in Ihrer Position weder nach oben noch nach unten kippt: Der Nacken bleibt neutral (ohne erkennbare Verdrehungen oder Knicke).
Richtwerte je Schlafposition: eine Tabelle, die wirklich hilft

Wichtiger Hinweis: Die Angaben in cm sind Richtwerte und hängen von Schulterbreite + Matratze + Material (das sich komprimiert) ab.
| Bevorzugte Schlafposition | Richtwert | Warum |
|---|---|---|
| Rückenlage | ca. 10–12 cm | Es sollte die Nackenkrümmung stützen, ohne den Kopf zu stark anzuheben. |
| Seitenlage | 12–14 cm (bis ca. 15 cm bei breiten Schultern/fester Matratze) | Es sollte den Raum zwischen Schulter und Nacken ausfüllen und den Kopf parallel zur Matratze halten. |
| Bauchlage | 6–9 cm (oder noch weniger) | Zu viel Höhe erhöht die Rotation/Überstreckung des Nackens. |
So testen Sie die richtige Höhe in 60 Sekunden (ohne Hilfsmittel)

1) Linien-Test (Seitenlage)
Legen Sie sich auf die Seite, so wie Sie es normalerweise tun.
- Wenn das Kinn „zur Brust“ wandert → Kissen zu hoch.
- Wenn der Kopf „zur Matratze“ absinkt → zu niedrig.
- Ziel: Kopf und Nacken in einer Linie mit der Wirbelsäule.
2) Schulter + Matratze (der Trick, der alles verändert)
- Weiche Matratze: Die Schulter sinkt stärker ein → oft braucht man ein etwas niedrigeres Kissen.
- Feste Matratze: Die Schulter sinkt weniger ein → oft braucht man ein höheres Kissen (vor allem in Seitenlage).
(Das ist dasselbe Prinzip wie der „auszufüllende Raum“ zwischen Schulter und Nacken).
3) „Zwei-Positionen“-Test (für alle, die sich viel bewegen)
Wenn Sie zwischen Seiten- und Rückenlage wechseln, funktioniert meist besser:
- ein mittelhohes Kissen (ca. 11–13 cm) oder
- ein verstellbares Kissen (modulierbare Füllung).
Höhe „im Ruhezustand“ vs. Höhe „in Benutzung“: der häufigste Fehler
Viele achten auf die angegebene Höhe, aber jedes Material komprimiert sich unterschiedlich:
- Daunen neigen dazu, „nachzugeben“ und sich zu formen,
- manche synthetischen Fasern können schneller an Volumen verlieren,
- einige Naturfasern verhalten sich sehr unterschiedlich.
Unterschiede zwischen den DaunenStep-Typen (und wie sie die Höhe beeinflussen)
1) Daunenkissen
So verhalten sie sich: weich, komprimierbar, „adaptiv“ (sie passen sich dem Druck an).
- Vorteile: natürlicher Komfort, angenehmes, umhüllendes Liegegefühl; atmungsaktiv und hygroskopisch; in verschiedenen Höhen erhältlich.
- Nachteile: Wenn Sie eine sehr „feste“ Stütze suchen, kann die wahrgenommene Höhe variieren (Daunen setzen sich und müssen aufgeschüttelt werden).
- Wichtig für die Höhe: Das Mischverhältnis Daune/Federchen beeinflusst die „Stützkraft“: mehr Federchen = in der Regel mehr Halt; mehr Daune = mehr Weichheit.
Für die Höhe, praktisch
- Rückenlage: oft ideal ist ein mittel-niedriges Kissen (sanfte Stütze).
- Seitenlage: besser eine stützendere oder „höhere“ Füllung, um den Raum zwischen Schulter und Nacken auszufüllen.
2) Faserkissen (Mikrofaser / „Daunen-Effekt“-Fasern, z. B. PrimaLoft® Bio™)
So verhalten sie sich: leicht und praktisch; die Faser sorgt tendenziell für eine gleichmäßige und gut vorhersehbare Stütze.
- Vorteile: einfache Pflege; viele Lösungen setzen auf Hygiene und Waschbarkeit; einige Füllungen sind mit Daunen-Effekt und guter Atmungsaktivität entwickelt.
- Nachteile (typisch): Mit der Zeit können manche Fasern an Volumen verlieren und „flacher“ werden (abhängig von Qualität und Pflege).
Für die Höhe, praktisch
Wenn Sie sich für Faser entscheiden, achten Sie auf:
- Faser mit gutem Rückstellvermögen;
- gleichmäßig verteilte Füllung (die nicht wandert);
- wenn verfügbar: Volumenregulierung (um die Höhe im Laufe der Zeit anzupassen).
3) Anatomische Kissen (ergonomisch, z. B. Memory / PU-Schaum)
So verhalten sie sich: Sie führen die Haltung – strukturiertere Stütze als Daune/Faser, mit konstanter Form und Reaktion.
- Vorteile: zielen auf die korrekte Stützung von Nacken und Halswirbelsäule und helfen, die Haltung beim Schlafen stabiler zu halten.
- Nachteile: Die „richtige“ Höhe ist individueller: Wenn die Form nicht zu Ihrer Haltung/Schulterbreite passt, kann sie zu hoch oder zu niedrig wirken (hier ist das passende Profil entscheidend).
- Wichtig für die Höhe: Der Kern (z. B. PU-Schaum/Memory) definiert Höhe und Stütze; weichere Außenschichten erhöhen den Komfort, verändern aber die Grundstruktur nicht.
Für die Höhe, praktisch
- Ideal, wenn Sie Nacht für Nacht eine konstante Stütze wünschen (besonders bei Nackenverspannungen oder wenn Sie eine „geführte“ Schlafhaltung bevorzugen).
4) Kissen mit Kern (Mix: weiche Außenhülle + innere Stütze)
So verhalten sie sich: Sie kombinieren ein „softes“ Liegegefühl (oft Daunen außen) mit einem stützenden Kern – ideal als Kompromiss zwischen Anschmiegsamkeit und Stabilität.
- Vorteile: Mix aus Leichtigkeit/Komfort und deutlicherer Stütze; bei manchen Modellen ist der Kern modular/entnehmbar, sodass Sie die Höhe anpassen können.
- Nachteile: Als „technischere“ Konstruktion sollte sie zur Schlafhaltung passen; einige Modelle sind für bestimmte Positionen ausgelegt (z. B. Rücken/Seite oder Bauch).
- Wichtig für die Höhe: Der Kern kann aus Federchen bestehen (mehr Stütze) und – sofern vorgesehen – verändert das Hinzufügen/Entnehmen von Lagen die Höhe „in Benutzung“ spürbar.
Für die Höhe, praktisch
Eine sehr gute Wahl, wenn:
- Sie in Seitenlage schlafen und mehr Stütze möchten, ohne auf Weichheit zu verzichten;
- Sie die Position wechseln und ein Kissen möchten, das die Form besser hält;
- Sie die Höhe regulieren möchten (wenn die Konstruktion es ermöglicht).
Schnellauswahl:
- Sie schlafen auf der Seite + breite Schultern + feste Matratze → tendieren Sie zu 12–15 cm und zu einem Material, das die Höhe hält (stützende Daune, mit Kern oder anatomisch).
- Sie schlafen auf dem Rücken + mittel/weiche Matratze → tendieren Sie zu 10–12 cm, ausgewogene Stütze.
- Sie schlafen auf dem Bauch → niedrig (6–9 cm) oder minimal, um den Nacken nicht zu belasten.
- Sie wechseln häufig die Position → besser mittlere Höhe oder ein verstellbares Kissen.
FAQ
Was ist die ideale Kissenhöhe?
Das hängt von Schlafposition, Schulterbreite und Matratze ab. Richtwerte: Rückenlage 10–12 cm, Seitenlage 12–14 cm, Bauchlage 6–9 cm.
Wenn ich auf der Seite schlafe: lieber ein höheres Kissen?
Ja, denn es sollte den Raum zwischen Schulter und Nacken ausfüllen und den Kopf ausgerichtet halten.
Wenn ich auf dem Rücken schlafe: Was bewirkt ein zu hohes Kissen?
Es hebt den Kopf zu stark an und kann die Halswirbelsäule aus der Neutralposition bringen: besser mittel-niedrig.
Wenn ich auf dem Bauch schlafe: Sollte ich ein Kissen verwenden?
Oft braucht es ein sehr niedriges Kissen (oder fast keines), um Rotation/Überstreckung des Nackens nicht zu erhöhen.
Weiche Matratze: höheres oder niedrigeres Kissen?
Meist niedriger, weil die Schulter stärker einsinkt und der „auszufüllende“ Raum kleiner wird.
Woran erkenne ich, dass das Kissen zu niedrig ist?
In Seitenlage: Wenn der Kopf Richtung Matratze absinkt und der Nacken nicht in Linie bleibt, ist das ein typisches Zeichen.
Daune: geeignet, wenn ich Stütze möchte?
Ja – wählen Sie jedoch eine stützendere Daunen-/Federchenmischung (mit mehr Federchen), wenn die Höhe gehalten werden soll.
Synthetische Faser: Welche Kompromisse sind üblich?
Viele Modelle sind praktisch und waschbar, können aber weniger atmungsaktiv sein und mit der Zeit an Volumen verlieren.
Welche DaunenStep-Kissenart ist geeignet, wenn ich stark schwitze?
Oft gut atmungsaktive Daune oder Faser (je nach Pflegepräferenz) + passende Bezüge/Waschstandard.
Gibt es ein „universelles“ Kissen?
Selten: Am besten ist das Kissen, das den Nacken in Ihrer tatsächlichen Schlafposition mit Ihrer Matratze neutral hält.